Ein Bach erblickt das Licht der Welt
05. Mai 2020
Als vor 7 Jahren Baugesuche für eine Erweiterung des Bootshafens und des Campingplatzes publiziert wurden, regten der WWF und Pro Natura Unterwalden an, im Rahmen einer ökologischen Ausgleichs- und Kompensationsmassnahme nicht nur wie geplant ein Stück Ufermauer abzubrechen zugunsten einer Flachwasserzone, sondern auch den nahen Mühlebach zu revitalisieren. Leider damals ohne Erfolg. Doch steter Tropfen höhlte den Stein. Bei jeder Begehung, jeder Besprechung, jedem neuen Baugesuch (u.a. für Parkplätze) stellten wir das Anliegen erneut zur Diskussion, bis die örtlichen Zuständigen den Sinn und Nutzen einsahen – ja mehr als das. Nun wurde diesen Winter der Mühlebach auf einer Länge von gegen 300 m vom Seeufer her revitalisiert, und es wurde sogar ein 100 m breiter Bereich des Seeufers zu einer «Schilf-Lagune» umgestaltet (vorher war dort eine Blocksteinmauer). Dank der Begleitung eines lokalen Ökobüros wurde die Bachsohle mit vielfältigen Substraten ausgestattet, der Bach variabel gestaltet, die Böschungen mit Sträuchern, Strukturen, Bäumen, Kiesflächen usw. aufgewertet. Das Gute ist: an den Kosten von 1.1 mio Franken musste sich der WWF gar nicht beteiligen, den Bauherren war unsere Anregung Beitrag genug…
Die Ringelnatter, das Bachneunauge und die Seeforelle werden es (hoffentlich) danken. Und die Fussball-Kids auch, wenn sie ihren verflogenen Bällen nun im reissenden Bach nachrennen müssen…