Grosse Ehre für die Untere Lorze

23. September 2024

Natürliche Gewässer sind für Mensch und Natur unentbehrlich. Darum ehren der Verein Gewässerperle und der WWF die Gemeinden an der Unteren Lorze und ihr Engagement für den Fluss.

Die natürliche Vielfalt entlang der Lorze bietet wertvolle Lebensräume für zahlreiche Arten und spielt eine zentrale Rolle in der ökologischen Vernetzung der Region. Die Lorze beheimatet nicht nur seltene Fischarten wie die bedrohte Nase, sondern bietet auch geschützten Arten wie Eisvogel und Biber ein sicheres Refugium. Dank des Engagements der umliegenden Gemeinden konnte der Fluss weitgehend in seinem natürlichen Zustand erhalten bleiben und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Biodiversität.

Zitate

Georges Helfenstein, Gemeindepräsident Cham

Wir sind stolz auf die intakten Natur- und Naherholungsgebiete auf unserem Gemeindegebiet, wozu auch die Lorze gehört. Wir freuen uns über die Nominierung als «Gewässerperle» und werden uns auch künftig für ihren Erhalt einsetzen.

Renate Huwyler, Gemeindepräsidentin Hünenberg

Die Gemeinde Hünenberg ist stolz darauf eine solche Gewässerperle wie die Lorze mit allen ihren positiven Auswirkungen auf die Biodiversität zu beheimaten.

Ernst Humbel, Gemeindepräsident Maschwanden

Die Lorze ist eine natürliche Perle, die fast ohne Vorschriften, Projekte und Bauarbeiten über Jahrhunderte gewachsen ist.

Stephan Hinners, Gemeindepräsident Obfelden

Dank naturnahen Gewässern und Wäldern können die Obfelder praktisch vor der Haustüre die Natur entdecken. Die Auszeichnung der Lorze als «Gewässerperle» ist nicht nur ein Zeichen der Schönheit, sondern auch ein Beweis für unser gemeinsames Engagement für den Erhalt dieser wertvollen Lebensräume.

Alexander Grütter, Abteilungsleiter Wasserbau Kanton Zug

Die Auszeichnung der Unteren Lorze unterhalb des Kraftwerks Frauental zeigt, dass es auch im von Wachstum geprägten Kanton Zug ausgezeichnete Lebensräume für ein grosses Artenspektrum gibt. Durch die beschränkte Zugänglichkeit steigt der Wert für Flora und Fauna umso mehr.


Im Auftrag des Vereins Gewässerperlen und des WWF Schweiz hat eine unabhängige Jury unter dem Vorsitz von Christa Rigozzi acht Schweizer Bäche und Flüsse aufgrund ihrer Natürlichkeit und Schönheit ausgewählt. Unter ihnen auch die Lorze. Am 3. Oktober 2024 übergab Ruedi Bösiger vom Verein Gewässerperlen den Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinden Cham, Hünenberg, Maschwanden und Obfelden die Nominationsskulptur, gefertigt aus einem Stein aus der Lorze.

Ein besonderer Fluss

Die Lorze verlässt in Cham den Zugersee und fliesst rund 10 Kilometer durch die Gemeinden Cham, Hünenberg, Maschwanden und Obfelden, wo sie in die Reuss mündet. Sie durchfliesst Auengebiete und Flachmoore von nationaler Bedeutung sowie Amphibienlaichgebiete. Das Gewässer bietet Laichplätze für die vom Aussterben bedrohte Nase (eine seltene Fischart). Zudem sind alle drei einheimischen Krebsarten (Dohlen-, Stein- und Edelkrebs) im Gebiet zu finden, ebenso wie verschiedene Amphibien und geschützte Libellenarten. Der Reussspitz bietet geeignete Lebensräume für den Eisvogel und den Biber. Eine faszinierende Gewässerlandschaft, auf die man zu Recht stolz sein kann. Die natürlichen Strukturen und die hohe Artenvielfalt machen die Lorze unterhalb des Klosters Frauenthal bis zur Einmündung in die Reuss zur möglichen Kandidatin des Qualitätslabels «Gewässerperle PLUS».

Zahlreiche Gemeinden streben Label an

Im Rahmen der Skulpturübergabe würdigte Ruedi Bösiger das Engagement der Gemeinden. Die Gemeinden haben nun die Möglichkeit, ihr Engagement für die Lorze mit dem Label «Gewässerperle PLUS» anerkennen zu lassen. Das Gütesiegel zeichnet wertvolle Bäche und Flüsse sowie das Engagement der Menschen dahinter aus. Es wird für fünf Jahre vergeben, während dieses Zeitraums wird ein Aktionsplan für die weitere Entwicklung des Gewässers umgesetzt.

Das Interesse am Label ist gross: Bereits zertifiziert sind die Gewässer Beverin (Gemeinde Bever GR), Chamuera (Gemeinde La Punt Chamues-ch GR) und Goldach (Trägerverein der Gemeinden Trogen AR, Rehetobel AR, Speicher AR und Wald AR), der Mässerbach im Oberwallis erhält das Zertifikat am 21. September 2024. Weitere Gemeinden sind daran, Schutzpläne aufzustellen. Insgesamt laufen weitere sieben Zertifizierungen, etwa für die Gewässer Roggenhauserbach (AG), Breggia (TI) und Morge (VS). Letztere zwei Zertifizierungen wurden aufgrund der ersten Gewässer-Feier im letzten Jahr angestossen.

Bilder

Abb. 1: Ruedi Bösiger vom Verein Gewässerperlen übergibt die Nominationsskulptur.

Georges Helfenstein, Cham, Renate Huwyler, Hünenberg, Ruedi Bösiger, Gewässerperlen, Alexander Grütter, Kanton Zug, Stephan Hinners, Obfelden, Peter Weiss, Obfelden, Ernst Humbel, Maschwanden (v.l.n. r.).

Medienkontakte

  • Romed Aschwanden, Geschäftsleiter WWF Zug, romed.aschwanden@wwf.ch,
    +41 41 417 07 21

Weiterführendes

Die ausgewählten acht Bäche und Flüsse sowie die Gemeinden, die sie beheimaten:

  • Zulg: Eriz, Horrenbach-Buchen, Homberg, Unterlangenegg, Oberlangenegg, Fahrni, Teuffenthal (BE)
  • Chiene: Reichenbach i.K. (BE)
  • Brancla: Valsot, Scuol (GR)
  • Necker/Thur: Lütisburg, Bütschwil-Ganterschwil (SG)
  • Magliasina: Alto Malcantone, Miglieglia, Novaggio, Curio, Puro, Aranno (TI)
  • Buron: Essertines-sur-Yverdon, Belmont-sur-Yverdon (VD)
  • La Tièche: Crans Montana (VS)
  • Lorze: Obfelden, Maschwanden (ZH), Hünenberg, Cham (ZG)
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