Die Landwirtschaft übt einen massgeblichen Einfluss auf unsere Ökosysteme aus. Grossflächige Waldgebiete wurden in der Vergangenheit zugunsten landwirtschaftlicher Nutzung gerodet, was zu einer vielfältigen, kleinstrukturierten Mosaiklandschaft führte. Ehemals artenarme Buchenwälder verwandelten sich in strukturreiche Landschaften mit Hecken, Feuchtwiesen, Waldweiden und Trockenwiesen, wodurch eine immense Artenvielfalt entstand.
Jedoch führt die zunehmende Industrialisierung und Monotonisierung dazu, dass diese vielfältige Landschaft immer mehr in eintönige, strukturlose Wüsten umgewandelt wird. Von dem einstigen Artenreichtum sind daher heute nur noch Fragmente geblieben. Während die intensive Bewirtschaftung durch Kunstdünger und chemische Mittel höhere Erträge ermöglicht, wird jedoch gleichzeitig die Natur und damit unsere Lebensgrundlage zerstört. Die vom Menschen genutzte Fläche muss wieder in einen Lebensraum mit hoher Umweltqualität umgewandelt werden.
Landwirt:innen stehen jedoch unter enormem Druck, die marktorientierte Produktion aufrechtzuerhalten, da ihre Existenz vom Preis ihrer Produkte abhängt. Wenn Kosten wie Biodiversität, Wasser und Klima nicht in diesen Preis eingerechnet, sondern externalisiert werden, fällt es schwer, entsprechende Leistungen zu erbringen. Kein Mensch zerstört wissentlich und willentlich den Boden, von dem er lebt. Direktzahlungen können, sofern sie an konkrete, biodiversitätsfördernde Leistungen geknüpft sind, diese Lücke teilweise füllen. Dadurch entsteht jedoch neben der Marktabhängigkeit eine zusätzliche Staatsabhängigkeit. Eine würdige, selbstbestimmte Existenz ist unter diesen Voraussetzungen nur schwer vorstellbar – kein Wunder, nimmt die Zahl insbesondere an kleinbäuerlichen Betrieben fortlaufend ab.
Es braucht eine grundsätzliche Transformation unseres Ernährungssystems – weg von der Agrarökonomie hin zu einer Agrarökologie. Eine zukunftsfähige Landwirtschaft, die gesunde Nahrungsmittel zu einem fairen Preis produziert und zugleich die Biodiversität fördert, unser Wasser sauber und die Böden fruchtbar hält. Dafür setzt sich der WWF Zentralschweiz ein.
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