Bartgeier

Der grösste Vogel Europas

Der Bartgeier, der einst in fast allen Gebirgen Südeuropas und den Alpen heimisch war, fiel im Verlauf des 19. Jahrhunderts einer traigschen Fehleinschätzung zum Opfer. Dieses Missverständnis führte zu seiner Ausrottung. Ihm wurde nachgesagt, Lämmer im wilden Sturzflug zu erlegen, Steinwild über den tödlichen Abgrund zu treiben und sich gar vor Kinderraub nicht zurückschrecken. 

 

Europa/ Schweiz: Seit 1986 unterstützt der WWF die Wiederansiedlung der Bartgeier. Seither wurden bis ins Jahr 2022, 243 junge Bartgeier erfolgreich im Alpenraum ausgewildert, darunter gehören Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien und die Schweiz (s. Tabelle)  Darüber hinaus wurden 309 Bartgeier in freier Wildbahn geboren flogen aus. (Stand 2022, s. Tabelle). In Zusammenarbeit mit dem Amt für Wald und Landschaft sowie der Wildhut in Kerns (OW) konnte auch ein idealer Standort für eine Wiederansiedlung in der Zentralschweiz gefunden werden.

 

Schweiz: In der Schweiz begann die erste Auswilderung im Jahre 1991 im schweizerischen Nationalpark. Im Verlaufe der Zeit kamen weitere Standorte wie das Wildtierschutzgebiet Graue Hörner (Knt. St.Gallen) und der Huetstock (Knt. Obwalden) dazu. Bis zum Jahr 2021 wurden in der Schweiz 51 Bartgeier ausgesetzt, 2023 kamen nochmals 2 hinzu. Aufgrund der geringen genetischen Vielfalt und des darausfolgenden hohen Inzuchrisiko ist die Auswilderung noch nicht abgeschlossen. Die weitere Auswilderung erhöht die Gen-Diversität. Bis der Bartgeier erstmals Nachwuchs bekommt, dauert es zirka 8 Jahre. Danach kann er maximal ein Nachwuch-Geier pro Jahr aufziehen wobei dies nur alle zwei bis drei Jahre erfolgreich geschieht. Im August 2023 konnte das erste mal auch im Tessin einen wildgeschlüpfter Bartgeier ausgeflogen werden.

Zahlen zur Auswilderung in der Schweiz:

Engadin: 26 Tiere (1991-2007)

Calfeisental: 12 Tiere (2010-2014)

Melchsee-Frutt: 15 Tiere (2015-2023)

 

Zentralschweiz: Seit 2015 wurden im eidgenössischen Jagdbanngebiet Huetstock auf der Melchsee-Frutt (OW) 15 Bartgeier ausgewildert. Durch den guten Steinbock- und Gämsbestand findet der Bartgeier als Aasfresser eine optimale Nahrungsgrundlage. Wir freuen uns auf die Bereicherung unseres Alpenraums mit diesem prächtigen Vogel. Die Jungvögel lassen sich Juni/Juli in den 3 – 4 Wochen nach den Aussetzungen am besten beobachten. Besuchen Sie den Beobachtungsstand auf dem Hengliboden (s. Beobachtungsstand Melchseefrutt) oder informieren Sie sich über die Streifzüge der ausgesetzten Vögel.

 

 

Quellen:

- WWF Schweiz - König der Alpen (s. Webseite WWF Schweiz)

- Pro Bartgeier Schweiz (s. Webseite Pro Bargeier)

- Melchsee Frutt - Bargeier beobachten (s. Webseite Melchsee Frutt)

- Vogelwarte Sempach - die Rückkehr des Bargeiers (s. Webseite Vogelwarte Sempach)

 

Engagement & aktuelle Informationen

Der WWF Unterwalden hat im regionalen Patronatskomitee Einsitz. Der WWF Zentralschweiz ist Wegbereiter und Mitfinanzierer der Bartgeierauswilderung auf der Melchseefrutt und hat für Bartgeierin "Trudi" die Namenspatenschaft übernommen. Unter folgendem Link finden Sie aktuelle Informationen rund um unser Patenkind...

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Faktenblatt Bartgeier in der Zentralschweiz

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