"Ich bin ein Hirschkäfer. Der alte Kirschbaumstrunk gibt mir Nahrung."
Totholz – Lebensraum im toten Baum
Wir Hirschkäfer lieben die modrigen Strünke uralter Bäume. Oft wohnen wir im Totholz dicker Eichen, aber auch alte Kirsch- oder Kastanienbäume bieten uns gute Lebensräume. Wichtig ist uns,dass unser Wohnort viel Sonne und Wärme hat (Waldränderoder Einzelbäume). In Walchwil leben wir bereits seit längerem.Ich selber könnte mir gut vorstellen, zum alten Baumstrunk hierauf dem Biohof zu ziehen.
Warum lieben wir alte Bäume und totes Holz?
Alte und tote Bäume sind alles andere als ein Friedhof. Nicht nur wir Hirschkäfer wohnen hier, sondern auch ganz viele andere Insekten – zum Beispiel hinter der Rinde. Wir und unsere Verwandten ernähren uns ausschliesslich von Totholz. Alte Bäumehaben zudem oft Höhlen und Stellen, an denen sich morsches Holz und Insektenkot ansammeln (sogenannter Mulm). Gewisse Insekten brauchen genau diese Orte als Brutstätte. Leider sind wir für Spechte ein Leckerbissen. Sie meisseln uns aus dem Holz heraus. Wir Hirschkäfer müssen uns aber auch vor Krähen und Eulen in Acht nehmen.
Alte Hochstammbäume (als Trittsteine)
In der Schweiz gibt es immer weniger Hochstammobstbäume. Wir Hirschkäfer und andere Verwandte können aber in Niederstammbäumen nicht leben. Darum herrscht bei uns immer mehr Wohnungsnot. Dieser Kirschbaum hätte aus Sicherheitsgründen gefällt werden müssen. Zum Glück hat man den Strunk für uns stehen lassen. Einzelne alte und auch abgestorbene Bäume sind sehr wichtig als Lebensraum und als sogenannte Trittsteine für die Vernetzung zwischen den Lebensräumen.